Corona-Regelungen behindern Bildungsmaßnahmen an Jenaer Schulen Gleich drei Jenaer Schulen sind betroffen. An der Lobdeburgschule, dem Angergymnasium und dem Adolf-Reichwein-Gymnasium läuft seit einigen Jahren ein überaus erfolgreiches und qualitativ hochwertiges Bildung-Pilotprojekt namens „Teens Freetime“, umgesetzt durch die gleichnamige Agentur. Leider wird der Erfolg seitens der lokalen Schulbehörden bisher nicht gezielt beobachtet und ausgewertet. Deshalb haben Projektverantwortliche und beteiligte Schulen noch nicht die nötige Aufmerksamkeit, um im Prozess zur Erarbeitung notwendiger pandemiebedingter Maßnahmen zum Schulbetrieb positive Beachtung zu finden. Eine Kooperation lokaler Schulen mit Partnereinrichtungen zur Betreuung und Förderung von Schülerinnen und Schülern wird seitens der Politik nicht in Betracht gezogen und fällt daher durch das Raster der aktuellen Maßgaben. Ziel des Angebotes ist es, den Bedarf an Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen zu ermitteln, welche in der Übergangsphase von der Grundschule in die Sekundarstufe I weiterführende Betreuung in Anspruch nehmen wollen oder müssen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein beachtlicher Teil der Eltern sind in Vollzeit bzw. im Schichtsystem, an anderen Schulen oder in der Gastronomie tätig. Unter den Kindern findet sich ein großer Teil derer, die vom Lernen in Kleingruppen absolut profitieren. Sie werden nicht allein gelassen. Die Eltern sind begeistert von der Möglichkeit, dass ihre Kinder nach dem Unterricht in der Schule am Nachmittag gemeinsam in kleinen Gruppen und unter Anleitung die Hausaufgaben machen und zudem in Arbeitsgemeinschaften wie z.B. Tastschreiben, Experimentieren, div. sportliche Betätigungen etc. sowohl neues Wissen mit Freude vermittelt bekommen als auch etwas für ihre Bewegung tun. Diese nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften werden nach einem demokratischen Abstimmungsprozess und in Gruppen durchgeführt. Alle Plätze in allen drei Schulen sind durchgängig ausgebucht, die positive Resonanz von Schülern und Eltern ist hoch. Vor diesem Hintergrund wäre es überlegenswert, in anderen Schulen ähnliche Formate zu diskutieren und die Stadt Jena in ihrer Vorreiterrolle als Bildungsstandort einmal mehr in aller Munde zu bringen. Die Umsetzung der Angebote wird seit Monaten entsprechend der gültigen Regelungen zur Vermeidung einer Pandemie vorgenommen. Teilnehmende Schüler akzeptieren die Vorgaben absolut und haben sich damit arrangiert. Dies tut der Freude an den gemeinsamen Bildungsnachmittagen keinen Abbruch. Nachdem nun seitens des Bildungsministeriums ein Maßnahmenkatalog ausgegeben wurde, der unter anderem vorgibt, dass das Betreten des Schulgeländes durch schulfremde Personen auf ein notwendiges Minium reduziert werden soll und alle „Veranstaltungen außerhalb des Unterrichtes abzusagen“ sind, mussten die Schulen das Bildungsprojekt auf Intervention der Stadt Jena wiederholt abbrechen. Das ist für alle Beteiligten vor dem Hintergrund, dass Musikschulen und Sportvereine ihre Bildungs- und Sportangebote aufrechterhalten dürfen, nicht nachvollziehbar. Auch sei an dieser Stelle die Vermutung angestellt, dass abseits des Sports auch an anderen Schulen und Orten Aktivitäten, die Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Bildungsangeboten auf ihrem Weg begleiten, in diesen schwierigen Zeiten alleingelassen und behindert werden. Im Interesse des hohen Anspruches unseres Landes auf gut ausgebildete Kinder und Jugendliche formulieren die betroffenen Schüler und Eltern sowie die Schulvertreter die dringende Bitte, an dieser Stelle zeitnah nachzubessern. Jena, den 12.11.2020 Ansprechpartnerin: Teens Freetime: Inhaberin Yvonne Eckardt: Tel.: 0152 /0346 7465; E-Mail: info@teens-freetime.de |
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Mai 2023
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