„Für mich ist die iPad-Nutzung trotzt aller Fragen und Schwierigkeiten ein voller Erfolg“, sagte Elenea Kästner . Im Unterricht brauche es kein Papier mehr und keine Stifte. Alles, bis auf Leistungskontrollen, lasse sich mit dem Rechner und dem Eingabestift lösen. Auch Arbeitsblätter müssten nicht mehr kopiert werden, denn sie lassen sich einscannen und dann auf dem Bildschirm ausfüllen und versenden.
Klara Hanf , Carina Buchwald und Esther Ullrich fanden die Online-Überschrift „Jenaer Lobdeburgschüler müssen mit Marken-Tablet arbeiten“ zu negativ. Denn die Schüler wollen dies auch. Das Gerät lasse sich fächerübergreifend einsetzen. Die Gefahr, dass die Schüler im Unterricht am Rechner andere Dinge tun als Schule, sehen sie nicht. Alle Schüler hätten einen Vertrag unterschrieben, dass sie das iPad während der Unterrichtzeiten angemessen als schulisches Arbeitsmittel nutzen. Der Lehrer könne dies über das Programm „Classroom“ auch überprüfen und, wenn nötig, einzelne Geräte zeitweise sperren.
Der Haken: Gerät kostet um die 300 Euro
Die Schule rechnet gegen, dass auch der CAS-Rechner die Eltern 150 Euro koste. Die Anschaffung könne künftig entfallen. Zudem könnte Materialgeld gespart werden.
Elena Kästner sagt, dass über die kritischen Themen sehr lang diskutiert wurde, bis dann das Projekt mit den ersten iPads sehr gut angelaufen sei.
Im Elternforum wird gerade auch diese Frage diskutiert: Müssten im Rahmen milliardenschwerer Förderprogramme zur Digitalisierung der Schulen nicht auch Gelder bereit stehen, um iPad-Klassensätze zu kaufen? 134 Millionen erhält Thüringen aus dem „Digitalpakt Schule“ vom Bund.
René Ehrenberg vom Schulverwaltungsamt kehrte gerade mit aktuellen Eindrücken einer Beratung in Erfurt zurück. Hauptthema sei dabei gewesen, wie sich Schulen aufstellen müssten, um den Ansprüchen an einen modernen Unterricht gerecht zu werden. Hierzu werde eine Förderrichtlinie erarbeitet, die den Ausstattungsrahmen festlege.
Schwerpunkt wird die digitale Infrastruktur sein
Aus dem Digitalpaktgeldern werde auch die Stadt ein Budget erhalten, für das auf Grundlage der Medienkonzepte Geld fließen solle. Sicher sei, dass ein Teilbereich der Fördergelder dafür dienen solle, soziale Härten beim Endgerätekauf auszugleichen. Bereits bei der Anschaffung der CAS-Rechner sei dies Thema gewesen.
Zurück zur Lobdeburgschule: Die Entscheidung, die iPads als Grundlage für die Oberstufe dort einzusetzen, sei auf Grundlage der positiven Erfahrungen gefallen, so die iPad-Klasse. Versuche mit anderen Tablets und Computern seien nicht sehr langlebig gewesen. „Inzwischen möchten die Schüler das Unterrichtsmittel nicht mehr missen“, sagt Elenea Kästner .
Die Schulleitung macht auf einen Umstand aufmerksam, der bislang vernachlässigt wurde. Den Schulen läuft bei der Digitalisierung einfach die Zeit davon, so Schulleiterin Sylke Dziomber.